Saturday, 8 November 2025

An Advent Song

 



Advent is a wonderful time and the Viennese love it. The city is dotted with small Advent markets, and all, more-or-less, exactly the same. A beautifully decorated tree, hot spicy wine, Christmassy things one can buy, a wonderful Advent feeling, and, of course, Advently seasonal music. And, about ten years ago, I was at just such a market, and this is what happened.


I was having a wonderful time. Everything was great and everything Advently perfect. But, it was the choir that provided the spirit of the evening. And, singing mainly in English, they were very, very good. But, the evening went quicker than expected and soon came the very last song.
The conductor turned to the people, thanked them, and wished them a very merry Christmas and a happy new year. And then, after turning back to the choir, closed his eyes, and started conducting the very last number. And, the choir started singing, and the crowd started humming and singing along. It was all very magic.

And, then came the the very last line of this very last song. And, just like a half dying swan in great pain, the conductor, with still tightly closed eyes, raised his arms in an arch, paused for a second, then flutteringly and dramatically brought them back down again for the expected well practiced majestic conclusion. But, the choir didn't stop. They simply carried on singing! The last line had not been the last line at all. The singers had been singing from their song sheets and not even looking at the conductor. And, the conductor, because of his tightly closed eyes, had not even noticed he was being ignored.

But, all's well that ends well. With a very red face, the conductor conducted hard to catch up, and, of course, brought the concert to a triumphant conclusion. And, the applause was fantastic. The audience had had a wonderful evening.

And, that's how it was. An evening of magic with more than one or two glasses of hot spicy wine, and, of course, some Christmassy songs sung by a very fine choir.

Advent. A wonderful time that the Viennese love – and, I love it as well.

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Die Adventszeit ist eine wundervolle Zeit, und die Wiener lieben sie. Die Stadt ist übersät mit kleinen Adventsmärkten, die alle mehr oder weniger genau gleich sind. Ein wunderschön geschmückter Baum, heißer Gewürzwein, weihnachtliche Dinge, die man kaufen kann, eine wunderbare Adventsstimmung und natürlich weihnachtliche Musik. Vor etwa zehn Jahren war ich auf einem solchen Markt, und Folgendes geschah.


Ich hatte eine wunderbare Zeit. Alles war großartig und alles war adventlich perfekt. Aber es war der Chor, der für die Stimmung des Abends sorgte. Und sie sangen hauptsächlich auf Englisch und waren sehr, sehr gut. Aber der Abend verging schneller als erwartet und bald kam das allerletzte Lied.
Der Dirigent wandte sich an die Menschen, dankte ihnen und wünschte ihnen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr. Dann wandte er sich wieder dem Chor zu, schloss die Augen und begann, das allerletzte Lied zu dirigieren. Der Chor begann zu singen, und die Menge summte und sang mit. Es war alles sehr magisch.

Und dann kam die allerletzte Zeile dieses allerletzten Liedes. Und wie ein halbtoter Schwan, der große Schmerzen leidet, hob der Dirigent mit immer noch fest geschlossenen Augen seine Arme zu einem Bogen, hielt einen Moment inne und senkte sie dann flatternd und dramatisch wieder, um den erwarteten, gut einstudierten, majestätischen Schluss zu erreichen. Aber der Chor hörte nicht auf. Er sang einfach weiter! Die letzte Zeile war gar nicht die letzte Zeile gewesen. Die Sänger hatten aus ihren Notenblättern gesungen und den Dirigenten nicht einmal angesehen. Und der Dirigent hatte aufgrund seiner fest geschlossenen Augen nicht einmal bemerkt, dass er ignoriert wurde.

Aber Ende gut, alles gut. Mit hochrotem Gesicht dirigierte der Dirigent mit aller Kraft, um den Anschluss wiederzufinden, und brachte das Konzert natürlich zu einem triumphalen Abschluss. Der Applaus war fantastisch. Das Publikum hatte einen wunderbaren Abend verbracht.

Und so war es auch. Ein magischer Abend mit mehr als nur einem oder zwei Gläsern heißem Gewürzwein und natürlich einigen Weihnachtsliedern, gesungen von einem sehr guten Chor.

Advent. Eine wunderbare Zeit, die die Wiener lieben – und ich liebe sie auch.